Baumpflege

Der Charme und die Ausstrahlung von alten, liebenswerten Bäumen ist mit nichts zu vergleichen.

Manche dieser erhaltenswerten Bäume sind als Naturdenkmale ausgewiesen.
Ihnen gilt unser Schutz und unsere Achtung.

"Zu fällen einen alten Baum
braucht es ein paar Stunden kaum.
Zu wachsen bis man ihn bewundert,
dauert es, ein Jahrhundert."

Unsere heimischen Laubbäume sind ein unersetzlicher Bestandteil unserer Heimat und einer intakten Umwelt. Neben lebenserhaltenden und ökologischen Aufgaben erfüllen sie auch ästhetische, geschichtliche und kulturelle Funktionen. Bäume produzieren Sauerstoff, reinigen die Luft und mindern den Lärm. Darüber hinaus bieten sie auch einen hohen Erlebniswert.

Bäume prägen Landschaft, Städte und Dörfer. Sie verwandeln graue Siedlungen in grüne Oasen, binden Betriebe, Fabriken und Supermärkte in die umgebende Landschaft ein.

Ein hundertjähriger großer Laubbaum liefert jährlich den Sauerstoff für zehn Menschen. Darüber hinaus filtert und kühlt er die Luft und vermindert den Lärm. Um die gleiche Funktion dieses Baumes zu erzielen, müssten 5400 Jungbäume mit 0,5 m³ Kronenvolumen gepflanzt werden. Aus diesem Grund sollte der Schutz und die Erhaltung der Bäume (Baumpflege und Sanierung) oberste Priorität bekommen.

Von fachlich geschulten Mitarbeitern des Sachgebietes Gartenkultur und Landespflege werden jährlich Baumpflegemaßnahmen sowohl an Jung- als auch an Altbäumen durchgeführt.
Die meisten Bäume an den kreiseigenen Anlagen, die Bäume des Straßenbegleitgrüns entlang der Kreisstraßen und die als Naturdenkmal ausgewiesenen Altbäume müssen aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden. An den wertvollen Altbäumen sind manchmal auch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich.

Bei der Durchführung der erforderlichen Maßnahmen wird der landkreiseigene Hubsteiger eingesetzt.
Zum Schutz und zur Erhaltung aller weiteren Bäume im Landkreis Cham, bei den Gemeinden und im privaten Bereich erfolgen auf Anforderung kostenlose Beratungen durch die Kreisfachberater.

Mächtiger Baum auf blühender Wiese

Jungbaumpflege

Fachgerechte Jungbaumpflege beinhaltet laufende Korrektur von Zwieselbildungen, Beseitigung von Konkurrenz und Wassertrieben, Herausnahme von sich scheuernden und freigewachsenen Ästen, Ausschneiden des toten und kranken Astwerkes, Kronenaufbau korrigierende Maßnahmen (z. B. Ausdünnen), kontinuierliches Aufasten zur Herstellung des Lichtraumprofiles.
Nur durch fachgerechte Pflege- und Aufbauschnitte an den jungen Bäumen entstehen gesunde, schöne und verkehrssichere Zukunftsbäume.

Pflege und Sanierungsmaßnahmen an Altbäumen

Neben der regelmäßigen Entfernung von Totholz aus statischen (sicherheitstechnischen) Gründen eine Korrektur oder Rücknahme der Krone sowie Verspannungen von Kronenteilen erforderlich. Jede Schnittmaßnahme ist schonend und fachgerecht durchzuführen, so dass der natürliche Habitus , d. h. die arttypische Form erhalten bleibt und große Wunden vermieden werden.

Linde, Eiche, Buche und Hainbuche können Astungswunden bis zu 1 cm ø gut abschotten. Bei Kastanie, Esche, Birke, Apfel, Pappel, Pflaume und Weide hingegen können Astungswunden ab 5 cm ø bereits zu weitreichenden Schäden führen. Stärkere Äste als 5 bzw. 10 cm ø dürfen also in der Regel nicht entfernt werden. Zum Freischneiden des Lichtraumprofils bei Bäumen an Straßen genügt es die nach unten stehenden Äste zu entfernen. Dadurch werden größere Wunden am Stamm vermieden, die zu Fäulnis und nach 10 bis 20 Jahren zum Totalausfall des Baumes führen können.

Folgen einer versäumten Jungbaumpflege:

Wird die Zwieselbildung bei jungen Bäumen nicht rechtzeitig korrigiert, so entstehen doppel- oder mehrstämmige Bäume, die im Alter ausbrechen können. Sie müssen verspannt werden, aber nicht mit Eisenbändern, sondern mit elastischen Kunststoffgurten. Eisenbänder schnüren die Rinde ab und unterbrechen den lebensnotwendigen Saftfluss. Nach einigen Jahren kommt es zu starken Einschnürungen und es kann zum Bruch eines Stämmlings an dieser Stelle kommen.

Mehrstämmige ältere Bäume werden fachgerecht mit speziellen Baumgurten und elastischen Kunststoffseilen verspannt, um ein Auseinanderbrechen bei Stürmen zu verhindern. Bei diesem System gibt es keine Abschnürungen und die einzelnen Kronenteile können bei Wind frei schwingen, was baumphysiologisch von größter Wichtigkeit ist. Der Baum kann sich weiterhin relativ natürlich entwickeln und eventuelle Risse verwachsen wieder durch verstärkte Holzeinlagerung in die Schwachstellen.

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Schnittzeit

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Baumpflegearbeiten in den Wintermonaten generell ungünstig für den Baum sind. Aus baumbiologischer Sicht ist der günstigste Zeitraum für Kronenpflegemaßnahmen von April bis August, also im Frühjahr und im Sommer.
Unter anderem verheilen die Wunden in der Vegetationszeit viel besser.

Wundpflegemittel sind oft mehr schädlich als nützlich. Sie sollen nur im Splintholz verwendet werden. Bei Wunden bis 10 cm ø sind sie ganzflächig und bei größeren Wunden sind nur die Wundränder zu behandeln. Unter großflächigen Belägen entstanden Morschungen durch verstärkten Pilzaktivismus (Gewächshauseffekt). Auf keinen Fall darf abgestorbenes Holz mit Wundpflegemittel behandelt werden.

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