Startschuss für Glasfaserausbau im Landkreis-Norden

28. März 2024: Landkreis erschließt weitere 2.500 Anschlüsse im Projektgebiet 5
In den Jahren 2024/2025 nimmt der Landkreis mit seiner Glasfaser-Maßnahme den nördlichen Landkreis in Angriff

In den Jahren 2024/2025 nimmt der Landkreis mit seiner Glasfaser-Maßnahme den nördlichen Landkreis in Angriff

Der Glasfaserausbau im Landkreis Cham erreicht einen weiteren Meilenstein: In den Jahren 2024 und 2025 wird die Glasfasertrasse um zusätzliche 350 Kilometer wachsen und weitere 2.500 Anwesen mit einem Gigabit-Anschluss versorgen. Der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur Landkreis Cham hat die Tiefbauaufträge für das Projektgebiet 5 an die Firmen Josef Rädlinger Bauunternehmen GmbH und MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA vergeben. Das Gebiet erstreckt sich von Gleißenberg über Rötz bis nach Tiefenbach.

Landrat Franz Löffler begrüßt den kontinuierlichen Fortschritt bei der Ausbauinitiative des Landkreises: „Von den 19.000 Adressen, die wir mit dem Eigenbetrieb des Landkreises erschließen, verfügen bereits 60 Prozent über einen Anschluss. Eine Trassenlänge, die der Strecke zwischen Cham und Rom entspricht. Unser Anspruch ist es, den Landkreis in den nächsten Jahren flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen. Die Bürger des Landkreises Cham werden die gleichen Chancen wie in Metropolregionen haben!“

Besonders erfreulich sei, dass neben dem Eigenbetrieb inzwischen auch Unternehmen wie Telekom, Vodafone oder Leonet in vielen Städten und Gemeinden der Region eigenwirtschaftlich ausbauen, betont Landrat Franz Löffler. „Diese eigenwirtschaftlichen Ausbauten kommen nicht von ungefähr. Das Landkreis-Glasfaserprojekt und der schnelle Baufortschritt haben Interesse und Ehrgeiz der Telekommunikationsunternehmen geweckt.“ Mit einer Leitungstrasse von insgesamt 2.100 Kilometer gehört das Projekt zu den größten Glasfaserausbau-Maßnahmen in Deutschland und ist die größte Maßnahme in ganz Bayern.  

Vorbereitende Arbeiten im Cluster 5 haben begonnen
Die Baufirma Max Streicher wird das Cluster 5.1, das die Kommunen Gleißenberg, Pemfling, Schönthal, Waffenbrunn und Waldmünchen betrifft - sowie das Cluster 5.3 – das die Kommunen Rötz, Schönthal, Tiefenbach, Treffelstein und Waldmünchen umfasst, ausbauen. Das Bauunternehmen Josef Rädlinger wird das Cluster 5.2 ausführen, dass die Kommunen Schönthal und Waldmünchen umfasst. Beide Unternehmen haben sich erneut in einer europaweiten Ausschreibung gegenüber ihren Mitbewerbern durchgesetzt. Nachdem die Unternehmen bereits in den Projektgebieten 1, 2, 3 und 4 die Glasfaserarbeiten durchgeführt haben, sind sie mit den Qualitätsanforderungen des Landkreises sowie den notwendigen Bauausführungen vertraut. 

Die Baufirmen haben bereits mit den vorbereitenden Arbeiten, wie z.B. der Begehung der Trassen oder der Einholung erforderlicher Genehmigungen begonnen. Im Anschluss daran werden mit unterschiedlichen Tiefbauverfahren (Pflügen, Bohrspülverfahren, offene Bauweise) die Mikroleerrohre verlegt. Beide Bauunternehmen werden bevor die Arbeiten auf einem Privatgrundstück durchgeführt werden, mit den Grundstückseigentümern den Leitungsweg und die nötigen Erdarbeiten gemeinsam festgelegen und protokollieren. Erst wenn der Eigentümer zustimmt, wird auch tatsächlich der Anschluss gebaut.   

Mehr Informationen im Video des Eigenbetriebs Digitale Infrastruktur
Informationen und Ansprechpartner für Fragen zur Bauausführung in den jeweiligen Ausbaugebieten des Eigenbetriebs Digitale Infrastruktur sind unter www.breitband-cham.de zu finden. Wer sich über die Baumaßnahmen und die erforderlichen Bauarbeiten zur Errichtung des Breitbandnetzes detaillierter informieren möchte, kann das Video des Eigenbetriebs Digitale Infrastruktur ansehen. Für die Ausführung der Arbeiten im Projektgebiet 5, wird mit einer Bauzeit von rund 1,5 Jahren gerechnet. Die Fertigstellung ist für Juli 2025 geplant. Noch im Jahr 2024 werden die Aufträge für das letzte zu erschließende Projektgebiete 6 vergeben. Das betrifft dann die Gemeinden Reichenbach, Roding, Walderbach, Pemfling, Pösing, Rötz, Stamsried, Schönthal, Waffenbrunn, Treffelstein, Tiefenbach, Pösing und Stamsried. Der Bau wird auch hier noch im Jahr 2024 starten und der Ausbau wird ebenfalls rund 1,5 Jahre dauern.

Erst nach kompletter Fertigstellung der Bauarbeiten eines Kollokationsstranges und Übergabe der Dokumentation, kann die Vodafone GmbH den Hausanschluss in Betrieb setzen. Dies kann zwischen 3 bis 6 Monate dauern und ist ebenfalls von der Laufzeit der bestehenden Internetverträge abhängig.  Der Hausanschluss wird vom Eigenbetrieb, ohne der Notwendigkeit eines Vertrages mit Vodafone, immer kostenlos erstellt. Also unabhängig davon, ob ein Telefon- oder Internetvertrag mit Vodafone abgeschlossen wird. Wer den Glasfaseranschluss aber nutzen und mit Highspeed surfen möchte, benötigt einen  Internetvertrag  mit  der Vodafone als Pächter des Landkreisnetzes. Der Abschluss von Internetverträgen bei Vodafone ist jederzeit möglich. Alle Informationen zu den angebotenen Glasfaser-Tarifen finden sich unter www.vodafone.de/cham

Wer ist vom Ausbau betroffen?
Der Ausbau betrifft alle unterversorgten Gebäude, deren Eigentümer einen Grundstücksnutzungsvertrag unterschrieben haben. Die Zustimmungsrate liegt bei weit über 90 Prozent. Mit dem Verfügbarkeitscheck auf der Internetseite www.breitband-cham.de kann überprüft werden, ob ein Gebäude zu den unterversorgten Haushalten im Sinne der Bundesförderung gehört, es vom Eigenbetrieb ausgebaut werden kann und bereits ein Grundstücksnutzungsvertrag vorliegt.  

Aktuelle Informationen finden sich immer auf den genannten Seiten www.breitband-cham.de oder www.vodafone.de/cham   


Weitere Informationen
Das Projekt ist eine der größten Glasfaser-Ausbaumaßnahmen Deutschlands. Es werden 2.100 km Leitungstrasse gegraben und ca.19.000 unterversorgte Adressen mit weniger als 30 Mbit/s (sogenannte weiße Flecken) erschlossen. Das Investitionsvolumen beträgt über 210 Millionen Euro. Das  Glasfasernetz wird durch die Bundesförderung Breitband zusammen mit der bayerischen Breitbandförderung ermöglicht. Der Eigenanteil von rund 10 Prozent wird durch die 37 am Ausbau beteiligten Gemeinden und dem Landkreis Cham finanziert.

Zur Durchführung wurde 2019 der Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur Landkreis Cham gegründet. Gepachtet wird das Landkreis-Glasfasernetz von Vodafone. Im Oktober 2020 wurden die Bauarbeiten im südwestlichen Landkreis begonnen. Aktuell sind ca. 1.243 Kilometer Leitungstrasse gebaut, rund 2.461 Kilometer Glasfaserkabel eingeblasen und rund 10.845 Hausanschlüsse errichtet. Die ersten Nutzerinnen und Nutzer aus dem Projektgebiet 1, 2, 3 und 4 können bereits seit Oktober 2021 mit Gigabitgeschwindigkeit surfen. Ziel des Landkreises ist es mittelfristig, allen Gebäuden im Landkreis einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen.