Sanierung der Altlast in der Frühlingsstraße 14 in Cham - Ausschuss vergibt Aufträge

22. Oktober 2024: Die Kreistagsmitglieder des Ausschusses für Bau und Verkehr haben in der Sitzung vom 21. Oktober die Sanierungsmaßnahmen des Grundstücks der ehemaligen Wäscherei und chemischen Reinigung „Josef Christl Nachfolger GmbH“ in der Frühlingsstraße 14 in Cham gestartet.
Beste Aussichten Landkreis Cham

Sie haben das Grundwasser-Begleitmonitoring an das Ingenieurbüro IFB Eigenschenk GmbH aus Deggendorf vergeben und Landrat Franz Löffler ermächtigt, entsprechend der laufenden Ausschreibung eine Firma für den Bodenaustausch zu beauftragen.

Das Grundstück in der Frühlingstraße 14 in Cham ist durch den Wäschereibetrieb von 1960 bis 2005 mit leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW), insbesondere Tetrachlorethen (sogenanntes „Per”), belastet. Nun wird der nordöstliche Bereich der ehemaligen Wäscherei (Sanierungszone 1) saniert. Anschließend wird entschieden, in welchem Umfang auch im weiteren Grundstück (in den Sanierungszonen 2 und 3) Sanierungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Die Maßnahmen werden auf Grundlage eines Sanierungsfahrplans durchgeführt.  

Zum Nachweis der Wirksamkeit der geplanten Bodensanierung wird als erstes ein begleitendes Grundwassermonitoring durchgeführt. Für das Begleitmonitoring sind zwei Immissionspumpversuche (vor und nach der Sanierung) an den fünf Kombinationsbrunnen sowie insgesamt sechs Stichtagsmessungen an allen bestehenden Grundwassermessstellen vorgesehen.

Das Vergabeverfahren für den erforderlichen Bodenaustausch wird noch bis Ende des Jahres abgeschlossen. Ab Frühjahr 2025 wird im Bereich des Belastungsschwerpunktes, d.h. im zentralen Bereich der ehem. Chemischen Reinigung, eine Bodensanierung durchgeführt. Oberflächennahe Verunreinigungen (2-3 m tief) werden mittels konventionellem Bodenaushub entfernt. Tieferliegende Bodenverunreinigungen (bis zu maximal 8 m Tiefe) werden mittels Wabenverbau ausgehoben. Die dekontaminierten Bereiche werden anschließend mit sauberem Bodenmaterial aufgefüllt. Während der Sanierungsarbeiten wird eine Bauwasserhaltung einschl. Wasseraufbereitung betrieben, um eine Mobilisierung von Schadstoffen über die Grundstücksgrenze hinaus über das Grundwasser zu verhindern. Das ausgehobene Bodenmaterial wird abfalltechnisch deklariert und fachgeregt entsorgt bzw. in einer externen Bodenbehandlungsanlage behandelt. Ob ein Teil des Erdaushubs wieder vor Ort eingebaut werden kann, wird noch geprüft. Insgesamt wird mit ca. 2.000 t Bodenaushub gerechnet.

Für die Sanierung werden die Gesamtkosten derzeit auf rund 1 Million Euro geschätzt. Normalerweise muss der Verursacher oder der Grundstückseigentümer diese Kosten tragen. Weil diese nicht greifbar sind, trägt die Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern (GAB) 75 Prozent der Gesamtkosten und der Landkreis 25 Prozent.