Maßnahmenpaket zur besseren Beförderung der Schüler startet

06. November 2024: Evaluierungsphase bis zu den Weihnachtsferien
Auch wenn die Schülerbeförderung zu über 90 Prozent funktioniert, ergreift der Landkreis Cham weitere Maßnahmen zur Verbesserung

Ab kommenden Montag, 11. November setzt die Mobilitätszentrale des Landkreises eine Reihe von Maßnahmen um. Die Maßnahmen wurden gemeinsam mit den Schulleitungen der weiterführenden Schulen in Cham erarbeitet. „Die Beförderung von rund 6.000 Schülerinnen und Schülern auf rund 40 Buslinien und mit dem Zug tagtäglich ist in unserem Flächenlandkreis eine Herausforderung“, weiß Landrat Franz Löffler. Trotzdem müsse jedem Schüler der Weg zu seiner Schule ermöglicht werden. „Dieses Ziel eint alle Akteure“, bedankt sich der Landkreischef für die gute, kritische aber konstruktive Zusammenarbeit, die weiter fortgesetzt wird. So werden die Änderungen evaluiert und entsprechend weiter verfeinert.

Früher Start von Buslinien
Insbesondere bei der Linie 810 (Falkenstein nach Cham) kommt es zu früheren Abfahrtzeiten. Der neue Fahrplan ist auf der Homepage des Landkreises zu finden. „Allen voran der erste Bus, den hauptsächlich Berufsschüler nutzen, fährt 5 Minuten früher“, fasst der Leiter der Mobilitätszentrale Thomas Ederer die Maßnahme zusammen. Auch die Fahrt 103 fährt um 5 Min früher, dann 6.50 Uhr ab Falkenstein. Dies habe den Sinn, dass dadurch alle weiteren Fahrten des Busses rechtzeitig erfolgen können. „Man darf nicht vergessen, die Anzahl der Busse und vor allem der Busfahrer ist begrenzt“, so Ederer. „Ein Bus, der seine Endstation erreicht hat, ist nicht zwingend am Ende und kann Pause machen, sondern steht oft am Beginn seiner nächsten Fahrt.“

Geänderte Routenführung
Auch innerhalb des Chamer Stadtgebiets werden die Routen optimiert. Konkret betrifft das die Linien 420 und 620. Die Haltestellenabfolge Floßhafen und Busbahnhof werden getauscht. Zudem können die Schülerinnen und Schüler der Linie 810 nun statt am Bahnhof bzw. in der Jahnstraße direkt bei der Grundschule aussteigen. Dadurch reduziert sich der Fußweg. „Besonders hier müssen wir aber erst testen, wie praktikabel dieser neue Weg für die Busse ist, vor allem im Hinblick auf die morgendliche Verkehrssituation in Cham“, so Ederer. Er bittet die Eltern, dem neuen Konzept eine Chance zu geben.

Busse verstärken Züge
Bezüglich den Kapazitäten bei der Oberpfalzbahn steht Landrat Franz Löffler nach wie vor im Dialog mit dem Ministerium und der Bayerischen Eisenbahn Gesellschaft. Bis die Beförderungskapazitäten hier wieder ausreichen, setzt der Landkreis aber weiter Verstärkerbusse ein. Etwa für die Schülerinnen und Schüler aus Arnschwang und Kothmaißling. Diese müssen nun mitentscheiden, ob sie diesen Einsatz des Landkreises auch wirklich wollen. Weil die Beförderungskosten für den Bus unterhalb der eines Deutschlandtickets liegen, stellt ihnen die Mobilitätszentrale derzeit die Frage, ob sie auf das Deutschlandticket verzichten zugunsten einer eigenen Busverbindung oder doch lieber der Zug als Beförderungsmittel wählen.

Die Bahnbindung wurde bis zur Entscheidung der BEG auch auf der Nebenstrecke Waldmünchen für Schülerinnen und Schüler aus Geigant und Waffenbrunn ab sofort aufgehoben. Sie können damit selbst zwischen Bus und Bahn wählen. Die Experten der Mobilitätszentrale erwarten sich davon eine gleichmäßigere Auslastung.

Schülerbeförderung funktioniert
„Bei aller berechtigter Kritik funktioniert die Schülerbeförderung im Landkreis zu über 90 Prozent hervorragend. Ein hochkomplexes System, dass immer wieder angepasst und verfeinert werden muss. Nun gilt es diese Änderungen mitzutragen, auszuprobieren und weitervoranzubringen“, gibt Landrat Franz Löffler zu bedenken.