„künstlich echt künstlich“ - Ausstellung im Cordonhaus Cham

01. Oktober 2024: Vernissage am 9. November 2024, 19 Uhr

Die Städtische Galerie Cordonhaus Cham lädt Interessierte sehr herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung

"künstlich<echt>künstlich"

KI als Konzept, Faktor und Dimension der Kunst

9 Perspektiven:
Boris Eldagsen - Ornella Fieres - Michael Franz - Johannes Franzen - Zita Habarta - Barbara Herold - Raoul Kaufer - Michaela Lautenschlager - Roland Schappert

Samstag, 09.11.2024, 19 Uhr
Städtische Galerie Cordonhaus Cham, Propsteistraße 46

Begrüßung: Martin Stoiber, Erster Bürgermeister der Stadt Cham
Grußwort: Franz Löffler, Bezirkstagspräsident der Oberpfalz, Landrat des Landkreises Cham und Schirmherr der Ausstellung
Zur Ausstellung: Anjalie Chaubal, Leiterin Museen und Galerien der Stadt Cham
Einführung: Raoul Kaufer, Kurator der Ausstellung

Einladung künstlich<echt>künstlich (pdf.Dokument)

Wie verändert Künstliche Intelligenz (KI) die Kunst? Dieser Frage geht die Städtische Galerie Cordonhaus nach. Am Projekt „künstlich<echt>künstlich“ arbeiten neun Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland sowie Wissenschaftler zum Thema und mit KI. Das vielseitige Programm bietet von 9. November 2024 bis zum 19. Januar 2025 eine Kunstausstellung, Vorträge, eine KI-Jam-Session, ein Konzert, eine Kuratorenführung und einen RoboTalk.

Beim Stichwort Künstliche Intelligenz und Kunst wird Kurator Raoul Kaufer – selbst Bildender Künstler – hellhörig. Er fragt: Können Künstliche Intelligenzen Kunst erschaffen? Ist das, was sie hervorbringen überhaupt Kunst? Wenn ja, ist sie echt oder falsch oder schlicht ein Surrogat? Welche Art von Faktizität, Authentizität, Originalität, Individualität wohnt der Künstlichen Intelligenz inne? Und wie steht es mit Ausdruck, Stil, Autoren- und Urheberschaft der Künstler, die KI nutzen? Mit der Ausstellung „künstlich<echt>künstlich“ im Cordonhaus eröffnet der Kurator neun ausgesuchten Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Deutschland die Möglichkeit, sich über diese Fragen miteinander sowie mit Besucherinnen und Besuchern auszutauschen. Experten steuern wichtige Fakten, Trends und technische Innovationen bei.

Werke mit und ohne KI

Für die Ausstellung, die am 9. November in der Städtischen Galerie Cordonhaus eröffnet wird, wählte Raoul Kaufer Künstlerinnen und Künstler, die KI bereits in ihre Arbeitsroutine integriert haben, aber auch Arbeiten aus ihrer künstlerischen Arbeit vor KI vorstellen. Daraus ergibt sich die große Spannung von „künstlich<echt>künstlich“. Zu den teilnehmenden Künstlern gehören so schillernde Persönlichkeiten, wie Boris Eldagsen aus Berlin, der 2023 den Sony World Photography Award ablehnte, weil er ein KI-generiertes Bild eingereicht hatte.

Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung „künstlich<echt>künstlich“ vom 10.11.2024 bis 19.01.2025 in der Städtischen Galerie Cordonhaus Cham:

Boris Eldagsen (Berlin) arbeitet mit Fotografie, Video, Installation und KI. Er ist Lehrbeauftragter und Gastprofessor an internationalen Bildungseinrichtungen und bekannt durch zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Im April 2023 machte er mit der Ablehnung des Sony World Photography Awards auf sich aufmerksam, weil er sich nicht mit einem „echten“, sondern einem KI-generierten Bild beworben hatte. Seine Fotosimulation PSEUDOMNESIA | The Electrician wurde zu einem der berühmtesten Bilder des Jahres.

Ornella Fieres (Berlin) zeigt eine Welt von gestern, gesehen durch die Brille der Algorithmen von heute. Sie bearbeitet Fotografien aus Nachlässen oder filmisches Archivmaterial mit Künstlicher Intelligenz und transferiert sie so in die Gegenwart. Ihre Multimedia-Installationen wurden unter anderem im Centre Pompidou in Paris, an der School of the Art Institute of Chicago und im Kunstverein Speyer ausgestellt.

Michael Franz (Berlin) experimentiert in seinen Werken mit dem ästhetischen Zusammenspiel unterschiedlicher Arbeitstechniken. Dabei analysiert er sowohl gesellschaftliche, ökonomische und politische Entwicklungen wie auch die Herstellungs- und Vertriebslogik zeitgenössischer Kunst. Er ist mit Ausstellungen und Publikationen vielerorts vertreten und lehrte an den Kunsthochschulen Leipzig und Nürnberg.  

Johannes Franzen (Frankfurt a.M.) macht sich das Prinzip des Generativen seit den frühen 2000er Jahren zu nutze. Seit 2020 die generative KI zu seinem bevorzugten Instrumentarium. Die daraus resultierenden konzeptuellen Werke überschreiten den Raum des Bildhaften. Franzen war Meisterschüler bei Peter Kubelka an der Städelschule in Frankfurt a. M. und ist in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten.

Zita Habarta (München) hat sich in langen Experimentreihen am Computer einen digitalen Baukasten geschaffen, mit dem sie Informationen der uns umgebenden Welt transferiert, um daraus Neues zu entwickeln. Mit Hilfe von 2-D Computerprogrammen stellt sie einen einzigartigen Zugang zur allgegenwärtigen Korrelation zwischen Mensch und Technik her. Ihre Werke werden im In- und Ausland gezeigt.

Barbara Herold (München) arbeitet sowohl als Solo-Künstlerin als auch in Koproduktionen an den Schnittstellen von Mensch und Maschine, Natur und Künstlichkeit. Für ihre Simulationen und spielerischen Systeme nutzt sie Animation, Grafik, Installation und digitale Formate. Sie entwickelt unter anderem Apps für mobile devices, die u. a. als geobasierte Augmented-Reality-Installationen in München, Würzburg, Esslingen und Wien zu erleben sind. Ihre Medienkunst wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Raoul Kaufer (Regensburg) greift für seine künstlerisch ausgearbeiteten Werkserien auf Kenntnissen der Medien- und Kunstgeschichte, Philosophie, Semiotik und Ökonomie zurück. Er nutzt dafür sowohl analoge als auch digitale Techniken, die sich in unterschiedlichen räumlichen und sozialen Kontexten mittels Installationen, Interventionen, Bildern und Objekten spiegeln. Neben Einzelausstellungen hat vielfach ausgezeichnete Künstler mit Projekte wie „Memopolis“ oder „Artperium“ webbasierte Kunstkonzepte entwickelt.

Michaela Lautenschlager (Regensburg) arbeitet u.a. mit digitalen Datensätzen und -spuren (z. B. der Stadt Regensburg) und macht diese in Bild und Installation sichtbar. Sie studierte an der TU München Landschaftsarchitektur und absolvierte danach ein weiteres Studium als Kommunikationsdesignerin. 2021 erhielt sie das Stipendium „Junge Kunst und neue Wege“ des Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

Roland Schappert (Köln) arbeitet im Spannungsfeld gesellschaftspolitischer Fragestellungen und beschäftigt sich u. a. mit der Bedeutung von Kunst, kreativen Prozessen und KI im gesellschaftlichen Wandel. Als Bildender Künstler entfaltet er mit analogen und digitalen Medien eine spezifische Bildwerdung der Schrift, die sich für Dialogvielfalt einsetzt. Parallel zu seinen Ausstellungen im In- und Ausland veröffentlicht er als Autor hybride Textformen, Lyrik sowie Essays, u. a. regelmäßig im Kunstforum International.

Das vielseitige Rahmenprogramm (pdf.dokument)  Programm bietet von 9. November 2024 bis zum 19. Januar 2025 eine Kunstausstellung, Vorträge, eine KI-Jam-Session, ein Konzert, eine Kuratorenführung und einen RoboTalk. 

Städtische Galerie Cordonhaus Cham
Propsteistr. 46, 93413 Cham
Telefon: +49 (9971) 8579-420
cordonhaus@cham.de
www.cham.de

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag / Feiertage:  14 - 17 Uhr, Donnerstag: 14 - 19 Uhr
geschlossen: 24./25./31.12.2024
Für Gruppen auch nach Vereinbarung
Eintritt frei

„Äleon“, Ausstellung Kuenstlich Echt Kuenstlich, Raoul Kaufer 2024
Titelmotiv „künstlich<echt>künstlich“ © Raoul Kaufer, Grafik generiert mit Midjourney