„KI“ und Menschlichkeit: Workshop des Kreisjugendrings zum Thema „KI“
„KI in der Jugendarbeit – Innovativ, ethisch und praktisch?“. Zu dieser Fragestellung kamen kürzlich über 35 in der Jugendarbeit tätige Personen aus dem Landkreis Cham auf Einladung des Kreisjugendrings im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Cham zusammen. Nach einer Begrüßung durch die stellvertretende Vorsitzende Birgit Daschner fragte die Referentin Tanja Köglmeier von Digitalkompetenz.net die praktischen Erfahrungen die Anwesenden zum Thema KI ab. haben. Im Bereich der Feuerwehr-, Schützen-, Trachten- oder Sportjugend meldeten die Teilnehmenden zwar Berührungspunkte im Alltag, doch sei die Veröffentlichung von KI-generierten Ergebnissen im Ehrenamt jedoch eher die Ausnahme. In einem Theorieteil wurden unterschiedlichen Formen von „starker“, „schwacher“ bis zur „generativer KI“ sowie die Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz beleuchtet.
Für Überraschung sorgten die Auswirkungen auf den Energiebedarf. Wie Köglmeier erläuterte, benötige eine einzige Anfrage an ChatGPT verbrauche etwa zehn Mal mehr Ressourcen als eine gewöhnliche Google-Suche. Ebenso wurde auf eine mögliche Demokratiebeeinflussung und die psychologischen Auswirkungen auf junge Menschen eingegangen. Die Frage, ob es durch die Kommunikation mit AI-Chatbots bei Kindern zu „digitalen Bindungsstörungen“ kommen könnte und welche Auswirkungen dies auf das Gehirn hat, müsste noch durch Studien geklärt werden. Auch müssten KI-Modelle weiter nachtrainiert werden, um Diskriminierungen zu vermeiden.
Köglmeier ordnete die Abwägung aus Chancen und Risiken dahingehend ein, dass es bei all den Veränderungen durch KI bewusste Entscheidungen, Fachkompetenz und Medienkompetenz brauche. „Dafür seid ihr genau die richtigen Personen, um diese Kompetenz und Sensibilität in eure Vereine und zu den Jugendlichen zu tragen“. Und auch auf die Frage, ob sich dadurch die Arbeit im Ehrenamt grundlegend ändern wird, hatte die Referentin eine klare Botschaft: „Was Ehrenamtliche mögen und gut können, darf nicht durch KI ersetzt werden. Selbst wenn KI das ebenfalls könnte“. Mit dem richtigen Bewusstsein kann KI für unliebsames, zeitaufwendiges eine echte Bereicherung im Ehrenamt sein. Dies erfuhren die Teilnehmenden im praktischen Teil, bei dem KI unter anderem dazu eingesetzt wurde, einen Förderantrag zu erstellen, ein Zielgruppentest oder eine Veranstaltungsplanung durchzuführen. Dabei wurde ersichtlich, dass KI eine große Arbeitserleichterung und Zeitersparnis darstellen kann. Der 1. Vorsitzende Fabian Geissler bedankte abschließend bei der Dozentin für den interessanten, praxisnahen Workshop und freute sich ebenso wie die Teilnehmenden darüber, einen wertvollen Input für die Jugendarbeit mit nach Hause genommen zu haben.