Aus der Chamer Kino-Geschichte
Von den Anfängen bis zur Blütezeit des Kinos in Cham 1899 bis 1959
In seinem neuen Vortrag widmet sich Stadtarchivar Timo Bullemer am Dienstag, den 8. Oktober, um 19 Uhr, der Chamer Kino-Geschichte.
„Keine Schattenspiele, sondern alles in voller Wirklichkeit ...“, schrieb 1899 der Berichterstatter in der Lokalzeitung über die wohl erste Filmvorführung in Cham. Sie fand im Gasthaus Jesuiten statt, das heute nicht mehr existiert. Als „lebende Photographien“ bezeichnete man zu dieser Zeit die ersten kurzen Filmstreifen. Das noch neue Medium trat damals auch in der Kreisstadt Cham seinen Siegeszug an.
Der Referent berichtet im Vortragssaal des Cordonhauses zunächst von der Pionierzeit des Kinos. Jene Jahre, in denen Filmvorführungen Jahrmarktsattraktion waren. Erst später, als die Ansprüche des Publikums größer wurden, gingen Wanderkinobetreiber dazu über, Säle in den Chamer Gasthäusern für ihre Darbietungen anzumieten. Das Kinogeschäft lag anfangs in den Händen auswärtiger Anbieter. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gab es bereits zwei heimische Kinobetreiber in Cham.
Eine große Herausforderung technischer wie finanzieller Art bedeutete für die Kinoinhaber die Umstellung vom Stumm- auf den Tonfilm. Dieser Schritt erfolgte im Lichtspieltheater der Familie Wittmann im Jahr 1930. Damit wurde ein neues Kapitel der Filmgeschichte aufgeschlagen.
Zwischen den 1930er und den 1950er Jahren nahm das Kino eine fast konkurrenzlose Stellung ein. Filmvorführungen waren zu dieser Zeit Besuchermagneten. Damals statteten auch prominente Schauspieler wie Hans Moser, Josef Eichheim, Johannes Heesters oder Heinz Erhardt den Lichtspielen in Cham viel umjubelte Besuche ab.
Das Stadtarchiv Cham lädt alle Interessierten herzlich zu dieser Veranstaltung ins Cordonhaus (Erdgeschoss, Propsteistr. 46) ein. Der Eintritt ist frei.